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Bild: © Rafael Ben-Ari / Fotolia

Lass doch mal das Frühstück weg...?!

Ich war immer ein Frühstücker, bin extra früher ins Bett gegangen, um früher aufzustehen, damit ich frühstücken konnte. Energie für den Tag sammeln, denn das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages - so heißt es schließlich im Volksmund:

Iss morgens wie ein Kaiser, Mittags wie ein König und Abends wie ein Bettelmann.

 

Ich habe den Leuten auch erzählt: Du solltest frühstücken, denn sonst bekommst du Heißhunger und stopfst dich wahllos mit Schlechtem voll.

Warum ist denn das Frühstück so wichtig? Was ist denn, wenn du morgens gar keinen Appetit hast? Oder eine der „Trend-Diäten“ Low-Carb oder Low-Fett befolgst?

 

Seit geraumer Zeit gibt es die Kohlenhydrathysterie...es wird gewarnt, zu viele Kohlenhydrate zu essen. Davor war es das Fett. "Iss bloß nicht zu viel Fett, davon bekommst du Cholesterin!"

Zum Glück hat sich die Fetthysterie wieder gelegt...trotzdem hält sie sich nach wie vor. Mal sehen, wie lange noch auf den Kohlenhydraten herumgehackt wird, bevor es dann einen ganz neuen „Feind“ gibt. Klären wir jedoch erst einmal, ob das Frühstück so ein Feind ist.


Wie sieht denn ein normales übliches Frühstück aus?
Brötchen oder Brot mit Aufschnitt oder Aufstrichen. Müsli, Cornflakes, Waffeln, Pfannkuchen. Honig, Marmelade, Nougatcreme usw.

So viele leckere Sachen. Die dürfen wir uns ruhig reichlich gönnen, wir sollen ja auch essen wie ein Kaiser. Das bringt uns also die Energie für den Tag. Energie, die wir für das Büro brauchen oder für's Autofahren...oder scrollen auf dem Handy.

 

Was macht so ein Frühstück mit deinem Körper? Bringt es womöglich sogar deine innere Uhr durcheinander, wenn du frühstückst?

Die innere Uhr – auch circadiane Rhythmik genannt - gibt vor, wann wir schlafen und wann wir wach sind, ob der Blutdruck steigt oder fällt über den Tag. Und noch vieles mehr, zum Beispiel, wann welches Hormon vom Körper produziert und ausgeschüttet wird.
Wir kennen alle Cortisol. Das ist das Stresshormon. Es wird ausgeschüttet, wenn wir viele Dinge gleichzeitig erledigen müssen, wenn der Chef uns im Nacken sitzt und die erledigte Arbeit auf seinem Schreibtisch vorfinden will.

Bei normalen, gesunden Menschen beginnt der Körper bei aufgehender Sonne, Cortisol auszuschütten. Wir werden wach. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir aufwachen, hat das Cortisol seinen Spitzenwert erreicht. Dann fällt es ganz langsam wieder ab, denn wir müssen ja über den Tag hinweg aktiv bleiben. Erst gegen Abend ist das Cortisol auf einem sehr niedrigen Wert angelangt.
Je mehr Cortisol im Körper herumschwirrt, desto weniger Hunger haben wir. Ich meine hier den richtigen Hunger und keinen Blutzucker-Hunger (ich könnte wieder was essen; boah, ich muss jetzt dringend irgendwas essen).
Cortisol ist ein Insulinblocker, Insulin benötigen wir, um aufgespaltene Kohlenhydrate (Traubenzucker oder auch Glukose genannt) aus der Blutbahn in die Zellen zu bekommen. Ist unser Blut voll mit Cortisol, da wir ja wach bleiben sollen, brauchen wir dementsprechend mehr Insulin, um das Cortisol beiseite zu schieben, damit die Zellen den Traubenzucker aufnehmen können.
Das hat weitreichende Folgen für die ganze Rhythmik, denn durch Insulin wird auch das Immunsystem geblockt...freie Radikale und Bakterien haben freien Zugang, um im Körper überall anzudocken. Die Bauchspeicheldrüse muss mehr Arbeit leisten, als sie möchte.

Das Frühstück ist also gar nicht so wichtig, wie uns das immer eingeredet wird und wurde. Deshalb sage ich: Lass doch mal das Frühstück weg. Ein paar Fastenphasen bringen enorme gesundheitliche Vorteile.

 

Wie immer gilt: Der Mensch ist individuell und was für mich richtig ist, muss für dich nicht richtig sein. Betrachte diesen Beitrag deshalb bitte als Gedankenanstoß!